Geschriebene Bücher Lange vor der Herstellung gedruckter Bücher wurde schon die Handschrift zur Vervielfältigung von Schriftwerken mancher Art verwendet. So wurden bei den Griechen bereits ein halbes Jahrtausend v. Chr. Dichtungen durch Sklaven abgeschrieben und durch Händler verkauft. Im alten Rom hatte das »Abschreiben« von Büchern eine solche Ausdehnung erreicht, dass Abschriften in einigen hundert Exemplaren keine Seltenheit waren. Es gab auch schon öffentliche und private Bibliotheken von großem Umfang; so soll z. B. die Bibliothek der ptolemäischen Könige in Alexandrien 700.000 Rollen enthalten haben. Durch den Verfall der griechisch-römischen Kultur, durch die Langsamkeit der Entwicklung einer selbständigen Kultur anderer Völker und schließlich auch durch den Einfluß des Christentums erfuhr das Schreiben von Büchern eine starke Einschränkung. Jahrhunderte hindurch dienten die Bücher fast ausschließlich kirchlichen Zwecken, wobei ihre Ausstattung durch die zunehmende Kunstfertigkeit der Schreiber – meist Mönche – und durch den besonderen Gebrauchszweck ungemein prächtig und künstlerisch vollendet wurden. Erst im 11. und 12. Jahrhundert fanden die Bücher wieder eine allgemeinere Verwendung und größere Verbreitung, sie wurden allmählich wieder gewerbsmäßig hergestellt und vertrieben.
Im Altertum hatte das Buch die Form einer Papierrolle; die heutige Form – an einer Stelle zu einem Ganzen vereinigte flache Blätter – erhielt es etwa im 4. Jahrhundert.
Bildliche Darstellungen Neben dem Schreiben von Büchern entwickelte sich aber auch die »Illustration« (bildliche Darstellung, Erläuterung, Verherrlichung). Bis ins späte Mittelalter galt die Kenntnis des Alphabets als eine besondere Kunst. Leute, die nicht lesen konnten, fanden Gefallen an bildlichen Darstellungen, welche zahlreich hergestellt wurden, besonders in Form von Heiligenbildern und Spielkarten. Aber auch zur Ausschmückung der geschriebenen Bücher wurden die Abbildungen stark eingesetzt, wobei sie meist in Gold und bunten Farben prächtig bemalt wurden.
Blockbücher Je mannigfacher und umfangreicher die Bücher wurden, je mehr man an Abschriften benötigte, desto eifriger wurde das Suchen nach einem Ersatz des mühsamen und langwierigen Schreibens. In der Herstellung der Bilder hatte sich mittlerweile eine Änderung vollzogen. Sie wurden nicht mehr ausschließlich gemalt oder patroniert sondern seitenverkehrt in Metall- und Holztafeln vertieft oder erhaben geschnitten, eingefärbt und durch Anpressen von gefeuchtetem Papier auf dieses übertragen. Später schnitt man auch ganze Schriftseiten verkehrt und erhaben in Holz und druckte sie wie die Bilder ab. Die so hergestellten Bücher werden »Blockbücher« genannt. Das Verfahren war aber immer noch sehr zeitraubend und auch die Qualität der hergestellten Drucke war kein sehr gute. Die Blätter konnten wegen der starken Einprägung der Buchstaben auch nur einseitig bedruckt werden und mußten bei ihrer Vereinigung zu Büchern an den Rückseiten zusammengeklebt werden.
Erfindung des Buchdruckes So war die Sachlage gegen Mitte des 15. Jahrhunderts, zur Zeit der Erfindung der »Buchdruckerkunst« durch Johannes Gutenberg aus Mainz. Über ihn ist nur sehr wenig bekannt, das meiste nur aus Gerichtsverfahren in Mainz welche sich wegen seiner Erfindung vollzogen.
Johannes Gensfleisch zur Laden ist gegen Anfang des 15. Jahrhunderts in einer Kaufmann Familie in Mainz geboren. Schon früh hatte er – vermutlich durch seinen Vater – einen Verkaufssinn und hat sich um 1420 Investoren für die Massenproduktion von »Wallfahrtsspiegeln« gesucht und gefunden. Er war immer ein eifriger Erfinder und Forscher. Zwischen Straßburg und Mainz pendelte er immer hin und her, bis er seine große Erfindung mit genügend Geld starten konnte.
Die Erfindung Gutenbergs bestand darin, dass er alle Buchstaben des Alphabets und die sonst noch benötigten Zeichen einzeln in kleinen Bleilettern goß, und zwar derart, dass sie zu Worten und ganzen Seiten aneinander gefügt, gedruckt, auseinandergenommen und zu weiteren Seiten vereinigt werden konnten.
Zur Ausführung des Druckes verwendete Gutenberg als erster eine »Presse« in welcher eine Seite in sehr großen Format auf einmal abgedruckt werden konnte. Der Druck war so gut, dass auch die Rückseiten der Blätter bedruckt werden konnten. Die Erfindung Gutenbergs bedeutet eine Tat von unermeßlichem Wert für die Gesellschaft. Erst durch sie war die Möglichkeit gegeben, Bücher schnell, billig und in beliebig hohen »Auflagen« herzustellen.
Abb. 1: Johannes von Gutenberg als Kupfer-Klischee aus der Sammlung vom Buchdruck Museum Hannover.
Entwicklung des Buchdruckes und die »Jünger der schwarzen Kunst.« Noch im 15. Jahrhundert fand der Buchdruck sowohl im Deutschen Reich wie im Ausland sehr starke Verbreitung. Man nimmt an, dass mehr als 1000 Druckereien an etwa 250 Orten in Betrieb waren. Auch weiterhin nahm der Buchdruck eine wenn auch zeitweise langsamere, so doch im ganzen fortwährend aufsteigende Entwicklung. Im laufe des letzten Jahrhunderts und besonders der letzten Jahrzehnte wuchsen die Anforderungen an den Buchdruck ganz außerordentlich. Die Techniken des Schriftgusses, der Satzherstellung und des Druckes entwickelten sich durch die Erfindung immer neuerer Maschinen weiter; aber in den Grundlagen der Erfindung Gutenbergs ist im großen und ganzen keine Änderung eingetreten. Der Arbeitsvorgang gliedert sich auch heute noch in den Guss der Buchstaben, in die Zusammensetzung dieses Materials zu Druckformen und den Druck dieser Formen durch die Presse.
Nur hat, der Ausdehnung des Gewerbes entsprechend, eine Teilung der Arbeit stattgefunden. Die Herstellung der Typen erfolgt in den Schriftgießereien, Satz und Druck werden in den Buchdruckereien durch Setzer und Drucker ausgeführt. An der Herstellung von Buchdruckerzeugnissen sind außerdem noch andere Gewerbe beteiligt: Papier- und Farbenfabriken, Anstalten für den Bau der verschiedenen Maschinen und solche für Klischeeherstellung, Buchbindereien und schließlich zum Vertrieb vieler buchgewerblicher Erzeugnisse der Buchhandel.
Durch die Erfindung der Linotype-Setzmaschine wurde es immer einfacher und schneller Bücher setzen zu lassen. Auch die Zeitungen profitierten von dieser Technik die in den 60er Jahren durch die effizientere Fotosatztechnik abgelöst wurde. Heutzutage werden Bücher nur noch digital gesetzt und direkt lektoriert. Durch Skripting werden diese in den meisten Verlagen aus Kostengründen maschinell erstellt, womit keine Gestalter mehr nötig sind. Nur bei „besonderen“ Büchern haben die Gestalter die Möglichkeit die Kunst der Typografie anzuwenden und detailliert zu gestalten. Vor allem ist in den letzten Jahren die Entwicklung der »Self-Publisher-Szene« immer mehr gewachsen und Independent-Magazine sind auf dem Vormarsch und bieten vielseitige Inhalte an.
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Geschriebene Bücher Lange vor der Herstellung gedruckter Bücher wurde schon die Handschrift zur Vervielfältigung von Schriftwerken mancher Art verwendet. So wurden bei den Griechen bereits ein halbes Jahrtausend v. Chr. Dichtungen durch Sklaven abgeschrieben und durch Händler verkauft. Im alten Rom hatte das »Abschreiben« von Büchern eine solche Ausdehnung erreicht, dass Abschriften in einigen hundert Exemplaren keine Seltenheit waren. Es gab auch schon öffentliche und private Bibliotheken von großem Umfang; so soll z. B. die Bibliothek der ptolemäischen Könige in Alexandrien 700.000 Rollen enthalten haben. Durch den Verfall der griechisch-römischen Kultur, durch die Langsamkeit der Entwicklung einer selbständigen Kultur anderer Völker und schließlich auch durch den Einfluß des Christentums erfuhr das Schreiben von Büchern eine starke Einschränkung. Jahrhunderte hindurch dienten die Bücher fast ausschließlich kirchlichen Zwecken, wobei ihre Ausstattung durch die zunehmende Kunstfertigkeit der Schreiber – meist Mönche – und durch den besonderen Gebrauchszweck ungemein prächtig und künstlerisch vollendet wurden. Erst im 11. und 12. Jahrhundert fanden die Bücher wieder eine allgemeinere Verwendung und größere Verbreitung, sie wurden allmählich wieder gewerbsmäßig hergestellt und vertrieben.
Im Altertum hatte das Buch die Form einer Papierrolle; die heutige Form – an einer Stelle zu einem Ganzen vereinigte flache Blätter – erhielt es etwa im 4. Jahrhundert.
Bildliche Darstellungen Neben dem Schreiben von Büchern entwickelte sich aber auch die »Illustration« (bildliche Darstellung, Erläuterung, Verherrlichung). Bis ins späte Mittelalter galt die Kenntnis des Alphabets als eine besondere Kunst. Leute, die nicht lesen konnten, fanden Gefallen an bildlichen Darstellungen, welche zahlreich hergestellt wurden, besonders in Form von Heiligenbildern und Spielkarten. Aber auch zur Ausschmückung der geschriebenen Bücher wurden die Abbildungen stark eingesetzt, wobei sie meist in Gold und bunten Farben prächtig bemalt wurden.
Blockbücher Je mannigfacher und umfangreicher die Bücher wurden, je mehr man an Abschriften benötigte, desto eifriger wurde das Suchen nach einem Ersatz des mühsamen und langwierigen Schreibens. In der Herstellung der Bilder hatte sich mittlerweile eine Änderung vollzogen. Sie wurden nicht mehr ausschließlich gemalt oder patroniert sondern seitenverkehrt in Metall- und Holztafeln vertieft oder erhaben geschnitten, eingefärbt und durch Anpressen von gefeuchtetem Papier auf dieses übertragen. Später schnitt man auch ganze Schriftseiten verkehrt und erhaben in Holz und druckte sie wie die Bilder ab. Die so hergestellten Bücher werden »Blockbücher« genannt. Das Verfahren war aber immer noch sehr zeitraubend und auch die Qualität der hergestellten Drucke war kein sehr gute. Die Blätter konnten wegen der starken Einprägung der Buchstaben auch nur einseitig bedruckt werden und mußten bei ihrer Vereinigung zu Büchern an den Rückseiten zusammengeklebt werden.
Erfindung des Buchdruckes So war die Sachlage gegen Mitte des 15. Jahrhunderts, zur Zeit der Erfindung der »Buchdruckerkunst« durch Johannes Gutenberg aus Mainz. Über ihn ist nur sehr wenig bekannt, das meiste nur aus Gerichtsverfahren in Mainz welche sich wegen seiner Erfindung vollzogen.
Johannes Gensfleisch zur Laden ist gegen Anfang des 15. Jahrhunderts in einer Kaufmann Familie in Mainz geboren. Schon früh hatte er – vermutlich durch seinen Vater – einen Verkaufssinn und hat sich um 1420 Investoren für die Massenproduktion von »Wallfahrtsspiegeln« gesucht und gefunden. Er war immer ein eifriger Erfinder und Forscher. Zwischen Straßburg und Mainz pendelte er immer hin und her, bis er seine große Erfindung mit genügend Geld starten konnte.
Die Erfindung Gutenbergs bestand darin, dass er alle Buchstaben des Alphabets und die sonst noch benötigten Zeichen einzeln in kleinen Bleilettern goß, und zwar derart, dass sie zu Worten und ganzen Seiten aneinander gefügt, gedruckt, auseinandergenommen und zu weiteren Seiten vereinigt werden konnten.
Zur Ausführung des Druckes verwendete Gutenberg als erster eine »Presse« in welcher eine Seite in sehr großen Format auf einmal abgedruckt werden konnte. Der Druck war so gut, dass auch die Rückseiten der Blätter bedruckt werden konnten. Die Erfindung Gutenbergs bedeutet eine Tat von unermeßlichem Wert für die Gesellschaft. Erst durch sie war die Möglichkeit gegeben, Bücher schnell, billig und in beliebig hohen »Auflagen« herzustellen.
Abb. 1: Johannes von Gutenberg als Kupfer-Klischee aus der Sammlung vom Buchdruck Museum Hannover.
Entwicklung des Buchdruckes und die »Jünger der schwarzen Kunst.« Noch im 15. Jahrhundert fand der Buchdruck sowohl im Deutschen Reich wie im Ausland sehr starke Verbreitung. Man nimmt an, dass mehr als 1000 Druckereien an etwa 250 Orten in Betrieb waren. Auch weiterhin nahm der Buchdruck eine wenn auch zeitweise langsamere, so doch im ganzen fortwährend aufsteigende Entwicklung. Im laufe des letzten Jahrhunderts und besonders der letzten Jahrzehnte wuchsen die Anforderungen an den Buchdruck ganz außerordentlich. Die Techniken des Schriftgusses, der Satzherstellung und des Druckes entwickelten sich durch die Erfindung immer neuerer Maschinen weiter; aber in den Grundlagen der Erfindung Gutenbergs ist im großen und ganzen keine Änderung eingetreten. Der Arbeitsvorgang gliedert sich auch heute noch in den Guss der Buchstaben, in die Zusammensetzung dieses Materials zu Druckformen und den Druck dieser Formen durch die Presse.
Nur hat, der Ausdehnung des Gewerbes entsprechend, eine Teilung der Arbeit stattgefunden. Die Herstellung der Typen erfolgt in den Schriftgießereien, Satz und Druck werden in den Buchdruckereien durch Setzer und Drucker ausgeführt. An der Herstellung von Buchdruckerzeugnissen sind außerdem noch andere Gewerbe beteiligt: Papier- und Farbenfabriken, Anstalten für den Bau der verschiedenen Maschinen und solche für Klischeeherstellung, Buchbindereien und schließlich zum Vertrieb vieler buchgewerblicher Erzeugnisse der Buchhandel.
Durch die Erfindung der Linotype-Setzmaschine wurde es immer einfacher und schneller Bücher setzen zu lassen. Auch die Zeitungen profitierten von dieser Technik die in den 60er Jahren durch die effizientere Fotosatztechnik abgelöst wurde. Heutzutage werden Bücher nur noch digital gesetzt und direkt lektoriert. Durch Skripting werden diese in den meisten Verlagen aus Kostengründen maschinell erstellt, womit keine Gestalter mehr nötig sind. Nur bei „besonderen“ Büchern haben die Gestalter die Möglichkeit die Kunst der Typografie anzuwenden und detailliert zu gestalten. Vor allem ist in den letzten Jahren die Entwicklung der »Self-Publisher-Szene« immer mehr gewachsen und Independent-Magazine sind auf dem Vormarsch und bieten vielseitige Inhalte an.